Bundesregierung will Klima-Hilfen für ärmere Länder

„Wir brauchen Solidarität mit den Ländern, die durch den Klimawandel besonders stark getroffen werden“, sagte Staatssekretärin Jennifer Morgan der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die Bundesregierung sei bereit zu Gesprächen über mehr Unterstützung für die Schäden, „die durch den Klimawandel die ärmsten Länder unverschuldet erleiden“.

Als weitere Ziele bei dem Treffen nannte die frühere Greenpeace-Chefin konkrete CO2-Minderungsschritte und ambitioniertere nationale Reduktionsziele. Aus der Konferenz müssten Solar- und Windenergie als Gewinner, Kohle und Öl als Verlierer hervorgehen. In diesem Zusammenhang äußerte sich Morgan zurückhaltend zu den Plänen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), die Erschließung neuer Gasfelder vor der westafrikanischen Küste voranzutreiben. „Staatliche Unterstützung für Investitionen – in Senegal oder auch in anderen Staaten – gibt es nur, wenn sie mit unseren Klimazielen im Einklang stehen und sichergestellt ist, dass es keine Lock-In-Effekte gibt, also keine langfristige Bindung entsteht.“ Bei kurzfristigen Gaslieferungen fokussiere sich Deutschland auf vorhandene Partner mit existierender Infrastruktur wie Norwegen, so die Staatssekretärin. Bei neuen Investitionen liege der Schwerpunkt auf grünem Wasserstoff, wie etwa in der Zusammenarbeit mit Kanada. Die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder sei riskant, sie könne sich als Fehlinvestition erweisen. Morgan räumte allerdings ein, dass die diesjährige Klimakonferenz „in einem sehr schwierigen geopolitischen Kontext“ stattfinde.

Wichtige Akteure müssten zeigen, dass sie konstruktiv mitarbeiteten. Vonseiten Russlands nehme sie jedoch „bislang kein destruktives Verhalten in Bezug auf die Klimaverhandlungen wahr“. Wichtig sei vor allem das Verhalten Chinas. „Wenn der größte Treibhausgasemittent der Welt nicht mitzieht, werden wir das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichen“, sagte sie.

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