Klimakrise: Niedersachsen stockt Mittel für Küstenschutz auf

Über den Nachtragshaushalt sollen demnach die Mittel von 61,6 Millionen Euro um zusätzliche 17,3 Millionen Euro erhöht werden. „Hier an der Küste sind die Folgen der Klimakrise längst greifbare Lebensrealität, wenn Deiche erhöht und Dünen verstärkt werden müssen“, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne).

„Schließlich schützen Deiche, Dünen und andere Schutzbauwerke 14 Prozent der Landesfläche und damit 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, unzählige Sachwerte, aber auch wertvolle Naturflächen.“ Der von Experten prognostizierte Meeresspiegelanstieg stelle die niedersächsische Küste vor große Herausforderungen, so Meyer. Durch die Klimaerwärmung müssten allein 610 Kilometer Deichlinie in Niedersachsen auf den Prüfstand und – wo erforderlich – auch um ein Klimavorsorgemaß aufgestockt werden. Neben bereits laufenden Bauprojekten soll vielerorts die Vorplanung und Vorbereitung weiterer künftiger Küstenschutzvorhaben beginnen, etwa für die Erhöhung und Verstärkung des Hauptdeiches zwischen Dangast und Schweiburgermühle am Jadebusen, wo gemäß der 2020 aufgelegten Küstenschutzstrategie Niedersachsens ein „Klimadeich“ entstehen soll. „Derartige Planungen sind angesichts des gewaltigen Umfangs vieler Küstenschutzprojekte und der konkurrierenden Flächennutzungen auch juristisch zunehmend komplex und zeitaufwendig“, sagte Rainer Carstens vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). „Das bindet 2023 ebenfalls finanzielle Ressourcen in der Planung, vor allem aber Personal im NLWKN und in den mitarbeitenden Büros.“ Von den für Küstenschutz geplanten 78,9 Millionen Euro sollen 57,3 Millionen Euro in Vorhaben der 22 Hauptdeichverbände fließen, die in Niedersachsen vielerorts für die Erhaltung der Deiche zuständig sind. Für die vom NLWKN koordinierten landeseigenen Vorhaben an der Festlandsküste stünden weitere 12,8 Millionen Euro bereit, hieß es. In Küstenschutzprojekte auf den Inseln würden 2023 insgesamt rund 6,7 Millionen Euro investiert. Eine Zustimmung des Landtags zum Nachtragshaushalt steht noch aus.

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