„Klimahandwerk“ sucht händeringend Nachwuchs

Danach ist die Zahl der Auszubildenden in 30 von den Handwerkskammern als „klimarelevant“ identifizierten Berufen im vergangenen Jahr sogar noch gesunken – anstatt, wie erforderlich, massiv zu steigen. Insgesamt begannen 90.648 Menschen eine Ausbildung in einem Bereich, der für den Erfolg der Energiewende zentral sein dürfte, 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mehr als 11.000 offene Ausbildungsstellen im sogenannten „Klimahandwerk“ blieben im Jahr 2022 unbesetzt. Damit war die Lücke um über 1.400 Menschen größer als im Vorjahr. Zum Klimahandwerk zählen die Kammern unter anderem Heizungsbauer, Elektrotechniker, Dachdecker, Kälteanlagenbauer, Wärmeisolierer und Brunnenbauer. Insgesamt seien das rund 450.000 Handwerksbetriebe mit fast 2,5 Millionen Beschäftigten in Deutschland. Für einen der 30 unter das Klimahandwerk gefassten Berufe entschieden sich im vergangenen Jahr über 70 Prozent aller neuen Auszubildenden. Grund für die im Gesamthandwerk rückläufigen Neuvertragszahlen seien fehlende Bewerber und keinesfalls eine geringere Ausbildungsbereitschaft bei den Betrieben, sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Holger Schwannecke der „Welt“. Er forderte die Betriebe auf, den Trend „durch gemeinsame Kraftanstrengungen“ umzukehren. Ermutigend immerhin sei, dass in einzelnen klimarelevanten Gewerken die Zahl der Neuverträge kräftig zugelegt habe. So habe das Elektrohandwerk im Jahr 2022 mit über 15.500 neuen Auszubildenden „sogar das Vor-Corona-Niveau“ überschritten. Innerhalb der Elektrohandwerke ist die Ausbildung zum Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik am beliebtesten. Dort wurden 2022 fast 14.000 Neuverträge abgeschlossen – ein Plus von drei Prozent.

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