Hilfsorganisationen registrieren Run auf Katastrophen-Kurse

„Die Krisen der letzten Jahre haben das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig es ist, sich auf Notfälle vorzubereiten“, erklärte der Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland (ASB) dem RedaktionsNetzwerks (Mittwochausgaben). Die Nachfrage habe seit der Energiekrise erneut zugenommen, sagte ASB-Sprecherin Dorothee Winden.

Das bestätigten auch Deutsches Rotes Kreuz und Johanniter-Unfall-Hilfe, die ebenfalls Selbstschutz-Kurse anbieten. „Es besteht ein sehr großes Interesse an der Thematik“, sagte DRK-Sprecherin Annkatrin Tritschoks dem RND. Das Rote Kreuz biete seine Kurse vor allem im Rahmen des Bundesprogramms „Erste Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ an, die das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch bis Ende 2024 finanziert. Angesichts der großen Nachfrage fordert das DRK nun eine Verlängerung des Programms: „Der Staat muss seiner Verantwortung durch eine Verstetigung dieser Ausbildung durch eine verlässliche Finanzierung über 2024 hinaus nachkommen“, sagte Trischoks dem RND. Auch der Samariterbund setzt sich für eine längere Förderung ein, „sodass wir noch mehr Menschen erreichen und diese in ihrer Resilienz stärken können“, erklärte Sprecherin Winden. Der Bundestagsausschuss für Technikfolgenabschätzung hatte bereits 2011 vor den Folgen von großflächigen Stromausfällen gewarnt und beklagt, dass es darauf „keine nennenswerte Vorbereitung der Bevölkerung“ gebe. An diesem Mittwoch will der Berliner Grünen-Abgeordnete Canan Bayram das Thema auch in der Fragestunde des Bundestages thematisieren. Eine im Sommer vorgestellte Resilienzstrategie von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht entsprechendes Training an Kitas, Schulen und in der Erwachsenenbildung vor. Das Konzept soll aber nicht vor 2025 stehen.

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