Forscher sieht keine Gefahr für flächendeckende Blackouts

„Die Gefahr von flächendeckenden, lang anhaltenden Blackouts sehe ich derzeit nicht“, sagte Christian Doetsch, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Umsicht), der „Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung“ (NRZ, Mittwochsausgabe). Deutschland sei weiterhin, auf den Strom bezogen, eine Exportnation.

Frankreich beispielsweise importiere viel elektrische Leistung aus der Bundesrepublik. Dennoch sei es vor Ort notwendig, „Anstrengungen zu unternehmen, weiter Energie einzusparen“, so Doetsch. „Die Versorgungssicherheit im Stromsystem ist, laut Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, weiterhin hoch“, teilte auch eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz mit. „Dennoch muss man sich auf weitere Herausforderungen im Winter einstellen, auch durch den möglichen, zunehmenden Einsatz von Heizlüftern.“

Unter bestimmten Bedingungen seien lokale Überlastungen in den Stromverteilnetzen grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Im vergangenen Jahr lag die durchschnittliche Nichtverfügbarkeit von Elektrizität in Deutschland bei 12,7 Minuten je Letztverbraucher, so die Bundesnetzagentur, bei der Meldungen von 850 Netzbetreibern zusammenlaufen. Die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher stieg damit erstmals seit 2017 wieder und nahm im Vergleich zum Vorjahr um 1,97 Minuten auf 12,7 Minuten zu.

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